
Ein Sessel steht im Walde. Auch Wanderer sollen in der Natur keine Abfälle zurück lassen. Auch keine Bananenschalen.
Der aktuelle Irland Tipp für Wanderer: Wenn wir in der Natur unterwegs sind, haben wir eine Verantwortung für diese. Wir müssen beschützen, was uns wertvoll ist. Die Wander-Ethik hilft uns dabei mit einfachen Regeln.
Haben Sie schon einmal das schöne Wort „Wander-Ethik“ gehört? Es könnte von unserem Groß-Ethiker Immanuel Kant stammen und ist doch nur eine freie Übersetzung des englischen Begriffs „Outdoor Ethics“. Die „Wander-Ethik“ weist uns darauf hin, was wir tun und lassen sollen, wenn wir uns in der freien Natur bewegen. Die irischen Tourismusverbände und die wichtigen Umweltschutzorganisationen haben diese aus den USA stammenden Richtlinien zur Ethik des Wanderns ratifiziert und unterstützen sie. „Leave No Trace“ (Hinterlasse keine Spuren) nennen sich die sieben in der Richtlinie zusammengefassten Prinzipien. Sie fassen in einfachen Regeln zusammen, wie sich Wanderer in Irlands herrlicher Natur verhalten sollen, um diese Natur zu schonen, zu schützen und zu bewahren. Dies sind die sieben Benimm-Regeln für Wanderer in Kurzform:
:: Plane voraus und sei vorbereitet: Wer schlecht vorbereitet ist, läuft Gefahr, sich selbst und seine Umwelt, in unvorhergesehenen Situationen in Gefahr zu bringen. Gute Vorbereitung und gute Ausrüstung bedeutet weniger Einfluss auf die Natur und andere.
:: Wandere auf belastbarem Untergrund: Natur wird hauptsächlich zerstört, wenn oberflächliche Vegetation oder Kleinstlebewesen niedergetrampelt werden, sodass sie sich nicht mehr erholen können. Dadurch entstehen öde und karge Landschaften, die der Erosion schutzlos ausgeliefert sind.
:: Entsorge Müll richtig: Alles, was Du in die Natur hineinträgst, bringe auch wieder hinaus und nimm, wenn es sein muss, auch den Müll von Vorgängern mit. Müll ist nicht nur ein Störfaktor für Wanderer und Naturliebhaber, sondern ein großes Problem für die Natur.
:: Lass alles, wie es ist: Verändere nichts, lass alles so, wie Du es vorgefunden hast und nimm nichts mit. Pflücke keine Blumen, nimm keine Steine mit, sondern nur Deine Erinnerungen und Deine Fotos.
:: Halte den Einfluss durch Feuer gering: Durch zu viele und zu große Feuer wurden viele Landstriche stark beschädigt, die Natur benötigt lange Zeit, um sich von diesen Einflüssen zu erholen. Mache allenfalls ein kleines Feuer und versuche, bereits vorhandene Feuerstellen zu nutzen. Verzichte bei Trockenheit oder Waldbrandgefahr ganz auf offenes Feuer.
:: Respektiere die Natur: Halte Deinen Einfluss auf die Natur und das Ökosystem so gering wie möglich. Das einfache Prinzip: Jeder Ort, den wir besuchen, sieht danach so aus, als wären wir nie dort gewesen.
:: Gehe rücksichtsvoll mit anderen Besuchern um: Beachte die „Wanderer-Etikette“ und bewege Dich so ruhig es geht, um auch anderen Wanderern die Möglichkeit zu geben, ungestörte Natur zu erleben. Sei höflich und hilfsbereit, wenn Du anderen Wanderern begegnest.
Zusammenfassen kann man die Ratschläge für ethisches Wandern in einem einfachen Satz: Bewege Dich möglichst unsichtbar und leise, hinterlasse in der Natur keinerlei Spuren, verschwinde so spurlos, wie Du aufgetaucht bist. Im Einzelnen beschreibt „Leave No Trace“, dass man keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen soll, auch nicht die vielzitierten organischen Abfälle (weil auch Bananenschalen oder Obstreste das Ökosystem beeinflussen können), sie sagt, wie man umweltgerecht auf die Natur-Toilette geht, wo Lagerfeuer am wenigsten schädlich sind, wie man sich Wildtieren und anderen Wanderern gegenüber verhält, oder dass man aus der Natur nichts mitnimmt.
Wir von Wanderlust unterstützen diese Konvention ausdrücklich und erklären den Teilnehmern unseren Touren genau, wie sie sich unterwegs richtig verhalten. Gerade in Irland, wo wir uns sehr oft abseits befestigter Wege im freien Gelände bewegen, muss zum Beispiel ständig abgewogen werden, wo die Teilnehmer einer Gruppe laufen, ob sie besser im Gänsemarsch oder besser weit verteilt über eine Moorwiese gehen sollen. Vollkommen spurlos geht leider keine der beiden Varianten an der Moorwiese vorbei, da würde nur Zuhausebleiben wirklich 100-prozentig helfen. Es geht deshalb darum, Fußabdrücke, Schäden, Spuren möglichst gering zu halten.
Die Broschüre mit den Richtlinien zum Wandern halten wir auf unserer Website zum Download bereit.
:: Fragen und Anregungen? Wanderlust-Gründer Markus Baeuchle freut sich auf Ihre E-Mail: info@irland-wandern.de
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Nicht böse sein, aber: Das mit der viel zitierten Bananenschale oder anderen Obstresten ist Unsinn. Es gibt weder Belege noch auch nur Hinweise, dass Obstreste, auch von exotischem Obst, irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Natur haben. Das gilt sogar für gespritztes Obst und Gemüse (einfach weil die Menge zu gering ist), für Bioware sowieso. Diese Art „urban legend“ entspringt der etwas absonderlichen Vorstellung, dass mit einer Bananenschale aufgrund ihrer „Exotik“ etwas anderes geschieht als mit einer Walderdbeere. Tut es nicht – sie verrottet. (Sonst wären Streuobstwiesen auch sehr unökologische Standorte, zumal die dort wachsenden Obstsorten ursprünglich in Asien heimisch sind …)
Liebe Grüße
Nina
Hallo Nina, danke für Deinen Einwand. Klar, die Bananenschale wird den Unterschied nicht machen; auch die Regeln fürs Pinkeln wirken fast lachhaft, wenn man die Überweidung der irischen Landschaft durch Schafe und Rinder betrachtet. Weitere Beispiele gibt es viele, um diese Regeln zu zerreden. Und doch bezieht der Leave-No-Trace-Kodex gerade aus seiner unmissverständlichen Eindeutigkeit und Kompromisslosigkeit seine Kraft. Mal zurück gefragt: Warum müssen wir die Bananenschalen und Orangenschalen in die Landschaft werden? Mir gefällt der Anblick der Hinterlassenschaften anderer nicht, wenn ich draußen bin. Dann suche ich anderes als Zivilsationsmüll. Müssen wir Menschen überall unsere Spuren hinterlassen? Reicht es nicht, dass wir uns auf die von uns besiedelten Gebiete begrenzen und den Rest der noch vorhandenen Natur konsequent endlich in Ruhe lassen? Eine weitere schöne Faustregel, die eine der neun planetaren Grenzen berücksichtigt, lautet: 50 Prozent der Erde für den Menschen, 50 Prozent für die anderen Bewohner der Erde. Auch darüber könnte jetzt wieder herrlich geschulmeistert werden, allerdings brächte uns das keinen Schritt heraus aus der Sackgasse, in die wir uns manövriert haben. Deshalb: Nicht jeder „Unsinn“ ist wirklich einer. Nimm Deine Bananenschalen einfach mit nach Hause.