Tun wir genug für den Schutz der Erde?

Unsere ökologische Verantwortung als Wanderreise-Veranstalter in Irland

 

Fortsetzung . . . 

. . . Was können wir also persönlich tun, um die von uns verursachte Belastung der Umwelt möglichst klein zu halten, um unseren ökologischen Fußabdruck, so gut es geht, zu minimieren? Wir wissen heute, dass zwanghaftes Mülltrennen gar nichts bringt, das Vermeiden von Müll aber schon. Wir wissen, dass der Verzicht auf Einweg-Plastik im Alltag schwierig, aber auch möglich ist. Viel Üben bringt allmählichen Erfolg.

Wir wissen auch, dass es ökologisch sehr viel verträglicher sein kann, ein altes Auto einfach weiter zu fahren, anstatt dem Konsumzwang zu nachzugeben und eine unter höchstem Energieaufwand produzierte neue Diesel-Schummel-Karosse zu kaufen. Wir wissen auch, dass wir den Diktaten der Moden und der Maschen nicht verfallen müssen und mit relativ wenig Konsum gut leben können. Wir leben in isolierten Wänden und fahren mit Bus und Bahn statt mit dem eigenen Auto – und wir entsagen dem egoistischsten aller Fortbewegungs-Vehikel: Dem Wohnmobil. Doch bei alledem wissen wir trotz zahlreicher CO2-Rechner nicht, was wirklich einen großen Effekt erzielt und unsere eigene persönliche Umweltbilanz besonders stark verbessert. Oder doch?

Einer groß angelegten neuen Studie zufolge, die gerade im Wissenschafts-Journal Science veröffentlicht wurde, gibt es jetzt tatsächlich Klarheit darüber, was der einzelne Mensch tun kann, um seinen Anteil an der Umweltzerstörung mit einer einzigen Verhaltensänderung drastisch zu minimieren: Es ist nicht die Art und Weise, wie wir reisen, auch nicht die Art und Weise, wie wir wohnen oder Dinge konsumieren. Es ist die Art und Weise, wie wir essen: Wer keine oder wenige tierische Produkte isst, schützt unsere krisengeplagte Erde auf seine ganz eigene Weise am besten. Eine vegane Ernährung, eine Ernährung ohne Fleisch und Milchprodukte, zumindest aber eine vegetarische Ernährung, ist demnach das Gebot der Gegenwart.

Die Wissenschaftler um Joseph Poore von der Universität Oxford haben folgende global gültigen Fakten zusammen getragen:

Die globale Agrarwirtschaft, vorneweg die Nutztier- und Milchwirtschaft, ist der größte Umweltzerstörer. 83 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche weltweit werden für die Produktion von Fleisch und Milch genutzt. Dabei entstehen 60 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgase, aber nur 18 Prozent aller Kalorien und nur 30 Prozent des gesamten Proteins. Durch Verzicht auf die Produktion von Fleisch und Milch könnte die global genutzte landwirtschaftliche Fläche um drei Viertel (75 Prozent) reduziert werden – und doch könnte die gesamte Welt-Bevölkerung mit pflanzlichen Lebensmitteln gut ernährt werden.

Zudem würde der Natur-Zerstörer Landwirtschaft wieder Flächen freigeben für Wildnis und Wildtiere. Mittlerweile sind 86 Prozent aller Säugetiere auf dieser Welt entweder Menschen oder Nutztiere. Die Zahl der Wildtiere ist auf jämmerliche 14 Prozent geschrumpft. Die Studie kommt zum Schluss: Eine vegane Ernährung hat wesentlich positivere Auswirkungen als der Verzicht auf Flugreisen oder die Anschaffung eines Elektroautos. Der Grund: Die pflanzliche Ernährung hat positive Auswirkungen nicht nur auf Treibhausgase und Klima, sondern auch auf die Bodenqualität, auf Überdüngung, Landverbrauch und Wasserknappheit.

Wir wissen also, was zu tun ist. Wir müssen unsere Ernährung ändern – zusätzlich zu all den anderen Anstrengungen, unsere Erde endlich wirkungsvoll zu schützen.

Wer aber will diese einfache Wahrheit hören – und dann auch noch danach leben?

Wir werden weiter dafür arbeiten.

Markus Baeuchle
Wanderlust

PS: Unser Wander-Umwelt-Kodex kann sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache heruntergeladen werden.